Eine Reise durch den Westen der USA ist eines der schönsten Abenteuer, die man sich vorstellen kann. Es ist eine Reise durch Landschaften, die fantastischer und beeindruckender nicht sein können. Extreme Gegensätze und unvergleichliche Schönheit, all dies wird Ihnen auf einer Fahrt durch diesen Teil der Vereinigten Staaten begegnen. Sei es mit dem Mietwagen, dem Motorrad oder dem Camper.

Beginnend in Las VegasNEVADA, führt uns dieses Abenteuer hinauf nach Springdale im Bundesstaat UTAH, nach Springdale, dem Tor zum Zion Nationalpark. Der nächste Tag führt zum Bryce Canyon. Weiter durch den Capitol Reef Nationalpark nach Hanksville, dem nördlichsten Punkt der Reise. Von hier führt die Route nach Süden ins Monument Valley und nach Kayenta in ARIZONA. Hinauf nach Page, wo der Antilope Canyon und der Horseshoe Bend auf uns warten. Dann geht´s zum absoluten Höhepunkt, dem Grand Canyon. Da die Übernachtung in Tusayan erfolgt, erlebt man den Sonnen – Untergang, sowie den Sonnenaufgang. Es bleibt auch genug Zeit den Canyon zu erkunden.

In Flagstaff begegnen wir erstmals der Historic Route 66. Wir fahren aber zunächst weiter in den Süden nach Sedona und Prescott. Von hier wieder in den Norden zur Route 66. Seligman, ein kleiner, aber für die Route sehr wichtiger Ort ist ein Etappenziel. Nun geht es immer der 66 entlang nach Oatman, einem der schönsten Orte entlang der Route 66. Unzählige Esel bevölkern diesen Ort.

In Laughlin, einer Glücksspieler-Stadt erreichen wir wieder Nevada. Aber nur für kurze Zeit, den in KALIFORNIEN geht es wieder auf die Route 66. Durch die Mojave Wüste führt uns die “Motherroad” nach Barstow und weiter zum Angeles National Forest. Von hier, auf über 2.500 m, sieht man dann tief im Tal den Endpunkt unserer Reise, die Riesen-Metropole Los Angeles. In Santa Monica am gleichnamigen Pier steht das berühmte Verkehrszeichen “End od Route 66”. Hier endet auch unsere Reise.

Begleiten Sie mich auf einer Reise durch 4 Bundesstaaten, wie Sie aufregender nicht sein kann. Sie werden ein Amerika kennen lernen, dass auch für mich (ich war schon einige Male in den USA) neu war. Voller Überraschungen und voller persönlicher Eindrücke.

TAG 1 ANREISE

Flüge gibt es einige von Europa nach Las Vegas. Wir entscheiden uns für die Lufthansa, die ab Österreich via Frankfurt nach Las Vegas fliegt. Diese Variante ist angenehm, das der Abflug von Frankfurt am Vormittag erfolgt und man aufgrund der Zeitverschiebung schon am frühen Nachmittag in Las Vegas landet.

Die Flugzeit beträgt 11.30 und man sollte sich diese lange Zeit so angenehm wie möglich gestalten. Mein TIPP: Sichern Sie sich einen Fensterplatz, es ist schon ein Erlebnis, was man auf diesem Flug zu sehen bekommt. Die Flugroute führt hoch in den Norden nach Grönland und dann über die Hudson Bay und Kanada nach Vegas. Ich bin das erste Mal diese Route geflogen und war tief beeindruckt. Wir hatten Traumwetter und der Blick auf das von Eis und Schnee bedeckte Grönland war einfach atemberaubend. Dann später der Flug über Kanada, wo man den langsamen Übergang von Eis und Schnee in eine wilde und einsame Seenlandschaft sehen kann.

Grönland

Grönland von oben

Beeindruckend ist auch der Blick auf den riesigen Salt Lake und dann, bereits im Sinkflug auf Las Vegas sieht man die beeindruckend und wilde Landschaft, durch die wir fahren werden. Kurz vor der Landung kommt der beeindruckende Lake Mead, der durch den Aufstau des Colorado River entstanden ist, ins Blickfeld und dann sieht man schon mitten in der Wüste von Nevada die Skyline der Glücksspiel-Metropole Las Vegas. Trotz der vielen schönen Bilder ist man froh, wenn nach 11.30 das Flugzeug endlich landet.

Die EINREISE geht relativ rasch und dann fahren wir mit dem Shuttlebus zum nahe gelegenen Rental Car Center. Auch hier geht die Übernahme schnell und wie in Amerika üblich, sucht man sich dann in einer langen Reihe von Fahrzeugen, einen in der gebuchten Kategorie aus. Wir entschieden uns für einen SUV Toyota RAV4.

USA

Willkommen in Las Vegas

Dann geht´s ab zum Strip. Schon von weiten sieht man das Mandalay Bay, eines der größten Casino-Hotels am Strip. Von nun an reiht sich ein bekanntes Hotel ans andere. Das Luxor, mit seiner markanten Pyramide, das Excalibur, das MGM, das New York New York, das Bellagio und das berühmte Caesars Palace, um nur einige zu nennen. Ein Hotel ist bizarrer und kitschiger als das andere. Am Strip selbst ist die Hölle los. Menschenmassen bewegen sich von einer Attraktion zur nächsten. Eine Hochbahn entlang des Las Vegas Boulevard, dem Strip, verbindet die meisten Hotels.

Unser HOTEL, das Mirage - deutlich erkennbar durch die riesigen Konterfei´s der 4 Beatles - ist eines der letzten der bekannten Hotels. Genau gegenüber ist das Venetian Resort. Wir fahren in das riesige Parkhaus und spazieren zum Hotel. Check-In geht schnell und dann auf ins Zimmer, um uns frisch zu machen. Plötzlich ist man dann mitten im Casino. Man kommt dem Spiel in Las Vegas nicht aus. Egal wohin man geht, überall blinkt es. Hunderte Spielautomaten, Roulette-Tische usw. laden zum Zocken ein. Für jemand, der noch nie in einem amerikanischen Casino war, ist das sicher ein Kulturschock. Hier ist nichts mit Etikette oder Stil, von der zerrissenen Short, den Badeschlapfen, an Pyjama erinnernde Kleidungsstücke, hier ist alles zu sehen. Es geht laut und hektisch zu und was verwundert, es darf überall geraucht werden.

USA

Unser Hotel, das Mirage

Mein Zimmer ist relativ hoch oben und ich habe einen tollen Blick auf den Strip. Das Mirage ist ein 4-Sterne-Hotel, aber das kann man mit einem europäischen Haus dieser Kategorie nicht vergleichen. Die Zimmer sind groß und nett, aber schon etwas abgewohnt. Dafür sind die Betten, wie fast überall in den USA hervorragend. Aber nun einmal auspacken und ab in die Dusche, umziehen und dann rein ins Geschehen.

Unser erster Bummel in Las Vegas geht den Strip entlang zum Caesars Palace. Dieses Hotel ist eines der berühmtesten. Hier sind alle Größen des Showbusiness aufgetreten, von Frank Sinatra, David Copperfield bis hin zu Cher und Elton John. Im Film "Hangover" diente es als Filmkulisse. Im Hotel fahren wir zunächst mit einer gedrehten Rolltreppe in die obere Etage und schlendern weiter zur riesigen SHOPPING-MALL. Hier findet man alle Marken der Welt. Über dem Ganzen wölbt sich ein Himmel, der sich den jeweiligen Lichtverhältnissen von draußen anpasst. Da es nun schon Abend wird - für uns schon tiefe Nacht - spazieren wir durch einen wunderschönen Abendhimmel, immer auf der Suche nach einem Restaurant.

Las Vegas

Shopping Mall im Caesar´s Palace

In einer italienischen Trattoria, nehmen wir unser Abendessen ein. Günstig ist etwas anderes, aber wir hatten einfach Hunger. Nach dem Essen schlendern wir zurück zum Hotel, den um 19.00 ist der erste "Vulkanausbruch" vor dem Mirage. Diese Show findet allabendlich mehrmals statt. Ich habe den Vorteil, das Ganze von meinem Zimmer aus beobachten zu können. Die Show, viel Getöse, Feuer und viel Tamtam. Für uns aber ist es mittlerweile mehr als Zeit ins Bett zu gehen. Morgen geht es los.

TAG 2 LAS VEGAS UND HOOVER DAM

Durch die Zeit-Verschiebung bin ich schon sehr früh wach, es ist noch tiefe Nacht. Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir, dass auch Las Vegas für kurze Zeit etwas zur Ruhe kommt. Auf dem Strip herrscht Leere. Ich nutze die Zeit, um mich auf den heutigen Tag vorzubereiten. 

Zur Einstimmung machen wir eine Fahrt zum HOOVER – DAMM und dann steht die Erkundung des ursprünglichen Las Vegas auf dem Programm, die Freemont Street. Wir stehen zeitig auf und machen uns bereit. Zunächst ist aber das Thema Frühstück aktuell. Hier in diesen Hotels gibt es keinen Frühstücksraum, es gibt verschiedene Lokale, wie Starbucks usw. Aber wir entscheiden uns dafür, irgendwo am Stadtrand in ein Subway zu gehen. Hier kann man sich wenigsten die Brötchen nach Wunsch belegen lassen, einen Kaffee? trinken und das zu annehmbaren Preisen.

La Vegas

Nach dem opulenten Mahl geht es auf die Interstate 11 in Richtung Arizona. Nach einiger Zeit biegen wir auf die 172 und fahren die kurvige Strasse weiter bis sich plötzlich der Blick auf den Staudamm öffnet. Auf den ersten Blick wirkt er gar nicht so groß, da das Tal des Colorado hier sehr eng ist. Aber mit seiner Höhe von 220 m beeindruckt er schon sehr. Vor allem wenn man bedenkt, dass dieser Damm den Colorado River so aufstaut, dass der 190 km lange Lake Mead entstand. Kurz vor dem Staudamm ist eine Fahrzeug-Kontrolle, ist doch der Hoover-Damm eines der am besten bewachten Objekte in den USA, angeblich gibt es sogar eine Raketenabwehr für den Damm.

USA

Der Hoover Damm

Wir parken im Parkhaus und bezahlen 20,- USD. Mein TIPP: Fahren Sie über den Damm auf die gegenüberliegenden Parkplätze, die sind kostenlos. Wir spazieren über die Dammkrone. Genau in der Mitte verläuft die Grenze zwischen Nevada und Arizona. Gleichzeitig ist die Staatsgrenze auch Zeitzonen-Grenze. In Nevada ist Pacific Time (-8) und in Arizona Mountain Time (-7). Neben dem Hoover Damm beeindruckt auch die über den Colorado führende Callaghan-Tillman Memorial Bridge. Diese ist auch unser nächstes Ziel. Wir fahren zurück bis zum Parkplatz, von wo ein schöner Weg zur Brücke hinaufführt. Direkt bei der Brücke ist das Grenzzeichen von Nevada. Ein Fußweg neben der Fahrbahn führt über die Brücke. Von der Mitte aus hat man einen sensationellen Blick auf den Damm. Ein paar Fotos und zurück zum Auto.

USA

Blick auf den Lake Mead

Auf unserem Rückweg nach Las Vegas halten wir noch am Aussichtspunkt zum LAKE MEAD. Kurz danach biegen wir in die Lakeshore Road ein und fahren zum See. Neben dem Visitor Center ist die Mautstelle. Die gesamte Lake Mead Nation Recreation Area ist gebührenpflichtig. Der Eintritt hier ist im AMERICA THE BEAUTIFUL – PASS inkludiert. Nach Las Vegas zurück fahren wir über Henderson, einem noblen Ort ca. 20 km vor Las Vegas. Tony Curtis lebte hier bis zu seinem Tod. In Henderson machen wir Mittagspause und genießen die warme Sonne im Gastgarten eines Starbucks.

Aber nun ist es geht es nach Downtown Las Vegas, dessen Zentrum die Freemont Street ist. Die Freemont Street war die einstige Hauptstraße von Las Vegas und als das Glücksspiel 1931 legalisiert wurde, entstanden hier die ersten Casinos. Das berühmteste davon ist das Golden Nugget. In den 60-er Jahren wurde der Las Vegas Boulevard gebaut und dort entstanden die heute bekannten Casino-Hotel. Das war der Untergang der Freemont Street.

Las Vegas

Die Freemont Street

In den 90-er Jahren beschloss man die Strasse wieder zu beleben und startete das Freemont Street Experience. Die Strasse wurde auf einer Länge von 450m mit einem gewaltigen Tonnendach überdeckt. Die Unterseite des Dachs bildet eine LED-Anzeigetafel, auf der in der Dunkelheit Shows vorgeführt werden. Auf einem Seil, das unter dem Dach geführt wird, kann man die ganze Freemont Street entlang segeln. Darüber strahlt ein wunderschöner blauer Himmel. Sehr beeindruckend. Mit diesen Infos sind wir dorthin gefahren. Parken in der Nähe ist kein Problem, es gibt genügend Parkplätze (kostenpflichtig, aber nicht überteuert.)

Dann stürzen wir uns ins wahrlich riesige Getümmel. Das Dach ist wirklich faszinierend und schön, aber ansonsten ist die Freemont komplett verrückt. Hier ist alles erlaubt, was sonst verboten ist. Hier kann man ohne Probleme öffentlich trinken, das wird hier ausreichend getan, der süßliche Duft von Marihuana steigt einem in die Nase. Es wird auch überall offen gedealt. Mitten auf der Strasse wird man von fast nackten Mädchen angesprochen, um mit ihnen zusammen ein Foto zu machen und natürlich ein Date auszumachen. Prostitution ist in Nevada strengsten verboten, aber nirgendwo habe ich so offen Werbung dafür gesehen. Auf dem Strip fahren Autos mit riesigen Reklameschildern mit Telefonnummern von Damen, die gerne ins Hotel kommen, herum.

Las Vegas

Auch das ist die Freemont Street

Sind die – vor allem amerikanischen – Touristen auf dem Strip schon sehr einfach gestrickt, hier ist es noch eine Stufe tiefer. Komplett Betrunkene oder Eingerauchte lungern herum, Bettler und Obdachlose bitten um Almosen und bei jedem Casino – und deren gibt es unzählige – wird man aufgefordert, hinein zu kommen und sein Glück zu versuchen. Wir verlassen die Freemont Street und spazieren den Las Vegas Boulevard, der hier nicht glitzert und glänzt, in Richtung Stratosphere Tower, dem heimlichen Wahrzeichen von Las Vegas. Unser Ziel ist der „Gold & Silver Pawn Shop“. Hier in diesem Pfandhaus wird die US-Serie „Pawn Stars“ gedreht. Auf Deutsch heißt die Serie „Die Drei vom Pfandhaus“ (ausgestrahlt auf ZDF-Historie). Sie ist auch Vorbild für die Horst Lichter Sendung „Bares für Rares“.

Hier auf dem Weg zum Pfandhaus sehen wir sie dann, die berühmten Wedding-Chapels. Berauschend sind sie alle nicht, zumindest die, die hier direkt an der Strasse sind. Das Pfandhaus ist auch eine mehr als bescheiden Hütte, zumindest von außen. Innen schaut es dann schon anders aus. Hier sieht man schon sehr interessante und auch schöne Dinge, die auch für mich von Reiz sind. So gibt es hier ein Foto vom berühmten Rat Pack vor dem Flamingo Casino mit den Original-Unterschriften von den Mitgliedern, die das wären: Frank Sinatra, Sammy Davis jr., Deam Martin, Peter Lawford und Joey Bishop. Gerahmt zu haben um 799,- USD oder Original-Eintrittskarten für alle drei Tage zum legendären Woodstock-Konzert 1969 mit einem handsignierten Foto von Jimmy Hendrix um 299,- USD. Viel Kitsch, aber auch wirklich wunderschöne Objekte kann man hier kaufen, von günstig bis wirklich teuer.

Woodstock

Eine wirkliche Rarität

Uns hat mittlerweile der Jetlag daran erinnert, dass es Zeit wäre, schlafen zu gehen, obwohl es erst 16.00 ist. Wir beschließen, in unser Hotel zu fahren. Für diese Nacht haben wir uns ins RIO-all-Suites Hotel eingebucht, einem Suiten – Hotel gleich in der Nähe von Siegfried & Roy´s Secret Garden. Wir parken, diesmal kostenlos, im Parkhaus und im Hotel müssen wir uns erst durch zahlreiche Slot-Machines und Roulette – Tischen zur Rezeption durchfragen. Die Zimmer sind wirklich top. Sehr große und gut ausgestattete Suiten mit bodenlangen Fenstern. Die Aussicht ist super.

Rasch frisch machen und dann fahren wir zum The Orleans Hotel. Das Hotel liegt nicht weit von unserem Hotel. Die Gegend ist zwar nicht Beste, aber für einsame Herzen ist in der Gegend reichlich vorgesorgt. Der Grund, dass wir in dieses Hotel fahren ist der, dass es hier einen TGI Friday’s gibt. Das ist ein gutes und vor allem auch preislich günstiges Restaurant, wo man sogar auf echtem Geschirr und mit richtigem Besteck essen kann. Das Steak ist wirklich okay und die Nachspeise, eine „Browne Obsession“ ist hervorragend.

Las vegas

Blick vom Hotel aufs nächtliche Las Vegas

Nach diesem wirklich guten Abendessen fahren wir zurück ins Hotel. Mittlerweile ist es dunkel und ein Gewitter ist aufgezogen. Der Blick auf dieses Geschehen vom Zimmer aus ist toll. Morgen verlassen wir Las Vegas und unsere Tour beginnt.

TAG 3 LAS VEGAS 

Durch die Zeit-Verschiebung bin ich schon sehr früh wach, es ist noch tiefe Nacht. Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir, dass auch Las Vegas für kurze Zeit etwas zur Ruhe kommt. Auf dem Strip herrscht Leere. Ich nutze die Zeit, um mich auf den heutigen Tag vorzubereiten. 

Zur Einstimmung machen wir eine Fahrt zum HOOVER – DAMM und dann steht die Erkundung des ursprünglichen Las Vegas auf dem Programm, die Freemont Street. Wir stehen zeitig auf und machen uns bereit. Zunächst ist aber das Thema Frühstück aktuell. Hier in diesen Hotels gibt es keinen Frühstücksraum, es gibt verschiedene Lokale, wie Starbucks usw. Aber wir entscheiden uns dafür, irgendwo am Stadtrand in ein Subway zu gehen. Hier kann man sich wenigsten die Brötchen nach Wunsch belegen lassen, einen Kaffee? trinken und das zu annehmbaren Preisen.

La Vegas

Nach dem opulenten Mahl geht es auf die Interstate 11 in Richtung Arizona. Nach einiger Zeit biegen wir auf die 172 und fahren die kurvige Strasse weiter bis sich plötzlich der Blick auf den Staudamm öffnet. Auf den ersten Blick wirkt er gar nicht so groß, da das Tal des Colorado hier sehr eng ist. Aber mit seiner Höhe von 220 m beeindruckt er schon sehr. Vor allem wenn man bedenkt, dass dieser Damm den Colorado River so aufstaut, dass der 190 km lange Lake Mead entstand. Kurz vor dem Staudamm ist eine Fahrzeug-Kontrolle, ist doch der Hoover-Damm eines der am besten bewachten Objekte in den USA, angeblich gibt es sogar eine Raketenabwehr für den Damm.

USA

Der Hoover Damm

Wir parken im Parkhaus und bezahlen 20,- USD. Mein TIPP: Fahren Sie über den Damm auf die gegenüberliegenden Parkplätze, die sind kostenlos. Wir spazieren über die Dammkrone. Genau in der Mitte verläuft die Grenze zwischen Nevada und Arizona. Gleichzeitig ist die Staatsgrenze auch Zeitzonen-Grenze. In Nevada ist Pacific Time (-8) und in Arizona Mountain Time (-7). Neben dem Hoover Damm beeindruckt auch die über den Colorado führende Callaghan-Tillman Memorial Bridge. Diese ist auch unser nächstes Ziel. Wir fahren zurück bis zum Parkplatz, von wo ein schöner Weg zur Brücke hinaufführt. Direkt bei der Brücke ist das Grenzzeichen von Nevada. Ein Fußweg neben der Fahrbahn führt über die Brücke. Von der Mitte aus hat man einen sensationellen Blick auf den Damm. Ein paar Fotos und zurück zum Auto.

USA

Blick auf den Lake Mead

Auf unserem Rückweg nach Las Vegas halten wir noch am Aussichtspunkt zum LAKE MEAD. Kurz danach biegen wir in die Lakeshore Road ein und fahren zum See. Neben dem Visitor Center ist die Mautstelle. Die gesamte Lake Mead Nation Recreation Area ist gebührenpflichtig. Der Eintritt hier ist im AMERICA THE BEAUTIFUL – PASS inkludiert. Nach Las Vegas zurück fahren wir über Henderson, einem noblen Ort ca. 20 km vor Las Vegas. Tony Curtis lebte hier bis zu seinem Tod. In Henderson machen wir Mittagspause und genießen die warme Sonne im Gastgarten eines Starbucks.

Aber nun ist es geht es nach Downtown Las Vegas, dessen Zentrum die Freemont Street ist. Die Freemont Street war die einstige Hauptstraße von Las Vegas und als das Glücksspiel 1931 legalisiert wurde, entstanden hier die ersten Casinos. Das berühmteste davon ist das Golden Nugget. In den 60-er Jahren wurde der Las Vegas Boulevard gebaut und dort entstanden die heute bekannten Casino-Hotel. Das war der Untergang der Freemont Street.

Las Vegas

Die Freemont Street

In den 90-er Jahren beschloss man die Strasse wieder zu beleben und startete das Freemont Street Experience. Die Strasse wurde auf einer Länge von 450m mit einem gewaltigen Tonnendach überdeckt. Die Unterseite des Dachs bildet eine LED-Anzeigetafel, auf der in der Dunkelheit Shows vorgeführt werden. Auf einem Seil, das unter dem Dach geführt wird, kann man die ganze Freemont Street entlang segeln. Darüber strahlt ein wunderschöner blauer Himmel. Sehr beeindruckend. Mit diesen Infos sind wir dorthin gefahren. Parken in der Nähe ist kein Problem, es gibt genügend Parkplätze (kostenpflichtig, aber nicht überteuert.)

Dann stürzen wir uns ins wahrlich riesige Getümmel. Das Dach ist wirklich faszinierend und schön, aber ansonsten ist die Freemont komplett verrückt. Hier ist alles erlaubt, was sonst verboten ist. Hier kann man ohne Probleme öffentlich trinken, das wird hier ausreichend getan, der süßliche Duft von Marihuana steigt einem in die Nase. Es wird auch überall offen gedealt. Mitten auf der Strasse wird man von fast nackten Mädchen angesprochen, um mit ihnen zusammen ein Foto zu machen und natürlich ein Date auszumachen. Prostitution ist in Nevada strengsten verboten, aber nirgendwo habe ich so offen Werbung dafür gesehen. Auf dem Strip fahren Autos mit riesigen Reklameschildern mit Telefonnummern von Damen, die gerne ins Hotel kommen, herum.

Las Vegas

Auch das ist die Freemont Street

Sind die – vor allem amerikanischen – Touristen auf dem Strip schon sehr einfach gestrickt, hier ist es noch eine Stufe tiefer. Komplett Betrunkene oder Eingerauchte lungern herum, Bettler und Obdachlose bitten um Almosen und bei jedem Casino – und deren gibt es unzählige – wird man aufgefordert, hinein zu kommen und sein Glück zu versuchen. Wir verlassen die Freemont Street und spazieren den Las Vegas Boulevard, der hier nicht glitzert und glänzt, in Richtung Stratosphere Tower, dem heimlichen Wahrzeichen von Las Vegas. Unser Ziel ist der „Gold & Silver Pawn Shop“. Hier in diesem Pfandhaus wird die US-Serie „Pawn Stars“ gedreht. Auf Deutsch heißt die Serie „Die Drei vom Pfandhaus“ (ausgestrahlt auf ZDF-Historie). Sie ist auch Vorbild für die Horst Lichter Sendung „Bares für Rares“.

Hier auf dem Weg zum Pfandhaus sehen wir sie dann, die berühmten Wedding-Chapels. Berauschend sind sie alle nicht, zumindest die, die hier direkt an der Strasse sind. Das Pfandhaus ist auch eine mehr als bescheiden Hütte, zumindest von außen. Innen schaut es dann schon anders aus. Hier sieht man schon sehr interessante und auch schöne Dinge, die auch für mich von Reiz sind. So gibt es hier ein Foto vom berühmten Rat Pack vor dem Flamingo Casino mit den Original-Unterschriften von den Mitgliedern, die das wären: Frank Sinatra, Sammy Davis jr., Deam Martin, Peter Lawford und Joey Bishop. Gerahmt zu haben um 799,- USD oder Original-Eintrittskarten für alle drei Tage zum legendären Woodstock-Konzert 1969 mit einem handsignierten Foto von Jimmy Hendrix um 299,- USD. Viel Kitsch, aber auch wirklich wunderschöne Objekte kann man hier kaufen, von günstig bis wirklich teuer.

Woodstock

Eine wirkliche Rarität

Uns hat mittlerweile der Jetlag daran erinnert, dass es Zeit wäre, schlafen zu gehen, obwohl es erst 16.00 ist. Wir beschließen, in unser Hotel zu fahren. Für diese Nacht haben wir uns ins RIO-all-Suites Hotel eingebucht, einem Suiten – Hotel gleich in der Nähe von Siegfried & Roy´s Secret Garden. Wir parken, diesmal kostenlos, im Parkhaus und im Hotel müssen wir uns erst durch zahlreiche Slot-Machines und Roulette – Tischen zur Rezeption durchfragen. Die Zimmer sind wirklich top. Sehr große und gut ausgestattete Suiten mit bodenlangen Fenstern. Die Aussicht ist super.

Rasch frisch machen und dann fahren wir zum The Orleans Hotel. Das Hotel liegt nicht weit von unserem Hotel. Die Gegend ist zwar nicht Beste, aber für einsame Herzen ist in der Gegend reichlich vorgesorgt. Der Grund, dass wir in dieses Hotel fahren ist der, dass es hier einen TGI Friday’s gibt. Das ist ein gutes und vor allem auch preislich günstiges Restaurant, wo man sogar auf echtem Geschirr und mit richtigem Besteck essen kann. Das Steak ist wirklich okay und die Nachspeise, eine „Browne Obsession“ ist hervorragend.

Las vegas

Blick vom Hotel aufs nächtliche Las Vegas

Nach diesem wirklich guten Abendessen fahren wir zurück ins Hotel. Mittlerweile ist es dunkel und ein Gewitter ist aufgezogen. Der Blick auf dieses Geschehen vom Zimmer aus ist toll. Morgen verlassen wir Las Vegas und unsere Tour beginnt.

TAG 4 VON LAS VEGAS ZUM ZION NATIONALPARK

Mit dem heutigen Tag beginnt die Reise durch den Westen der USA. Unser heutiges Ziel ist Springdale, dem Tor zum Zion National Park. Es wird eine tolle Fahrt, den am Morgen hat sich das Gewitter verzogen und es schaut nach einem schönen Tag aus. Wir checken sehr früh aus und fahren aus Las Vegas hinaus. Unterwegs der übliche Stopp beim Subway. Unser erstes Ziel das Valley of Fire. Wir nehmen den Weg über den Lake Mead. Schön langsam ändert sich die Landschaft. Sie wird immer rauer, aber auch beeindruckender. Die Erde ist rot und die Vegetation ziemlich kahl. Die Strasse schlängelt sich durch bizarre Formationen.

USA

Beim Eingang zum Valley of Fire

Nach knapp 100 km sind wir am Eingang zum Valley. Das Valley of Fire ist der älteste State-Park in Nevada. Schon am Beginn sieht man, wie atemberaubend und wunderschön dieses Tal ist. Wilde und schroffe Felsformation, durch Oxidation rot leuchtend. Wir fahren in das Tal hinein und zu unserem ersten Halt, dem Atlatl-Rock. Dieser ziemlich große Felsen ist eine der Hauptattraktionen des VOF. Über eine Metallleiter den Fels besteigen und die ca. 3000 Jahre alten Felszeichnungen der ersten Siedler des Tales bewundern, den Ananzai-Indianern. Man hat auch einen herrlichen Blick auf die Umgebung. Am Fuße des Felsen ist ein Campground.

Wir fahren die Strasse weiter und kommen zum Arch Rock, einer wunderschönen Naturbrücke, die Wind und Erosion geschaffen hat. Gleich neben dem Felsen ist ein weiterer Campingplatz. Die Strasse fährt noch ein Stück weiter durch diese ungewöhnliche Landschaft bis zum Windstone Arch. Bei diesem Felsen haben der Wind und die Erosion ein kleines Höhlensystem mit Säulen und Kavernen geschaffen. Man kann bequem durchspazieren, überall fällt das Sonnenlicht herein. Bei Visitor Center informieren wir uns noch ausführlich und dann geht´s hinaus ais dem VOF und weiter in Richtung Norden.

USA

Der Arch Rock im VoF

Kurz danach kommen wir ins recht fruchtbare Tal des Muddy River. In Moapa Valley machen wir Halt und decken uns in einem Supermarkt mit dem Nötigsten ein. Wasser, Dr. Pepper, Obst, einiges zum Naschen und vor allem etwas zum Jausnen. Im Supermarkt bekommen wir auch einen Kaffee. Nach dieser Pause fahren wir bis Gendale und dort auf die Interstate 15. Hier geht es nun kilometerlang geradeaus. Bei Mesquite überfahren wir die Grenze zu Arizona. Nun steigt die Strasse immer mehr an und ab Littlefield schlängelt sich die der Highway durch eine wilde und wunderschöne Gebirgslandschaft. Hier überqueren wir auch die Grenze zum Bundesstaat Utah.

In Washington verlassen wir die Interstate. Obwohl man es kaum bemerkt, zeigt uns der Höhenmesser unseres Navi, dass wir mittlerweile schon auf 1000 m. Seehöhe sind. Bei einem Kaffee – Halt in Hurricane werden wir mit einer weiteren Eigenheit der amerikanischen Gastronomie vertraut gemacht. Wir halten bei einem Coffee-Shop und gehen voller Vorfreude hinein. Aber hier gibt´s alles, nur keinen Kaffee. Der Begriff Coffee- Shop bedeutet hier nur, dass es ein Lokal ist. Mehr nicht. Dafür bekommen wir auf den Parkplatz dieses Centers einen guten Espresso in einem „Standl“. Echte italienische Kaffeemaschine. Sehr gut.

USA

Hier gibt´s keinen Cafe

Gleich nach Hurricane steigt die Strasse nun steil an und durch ein wunderschönes Tal nähern wir uns Springdale, unserem heutigen Ziel. Springdale ist ein entzückender Ort mit toller Infrastruktur. Links und rechts steigen die Felswände hoch hinauf. Viele Hotels and Lodges, Restaurants und Geschäfte. Verständlich, ist dieser Ort das Tor zum Zion Nationalpark, der gleich am Ende des Dorfes beginnt. Bevor wir in unserem Hotel einchecken, möchten wir uns noch das Visitor-Center ansehen, Will man in den Park und dann auch weiter, muss man Eintritt bezahlen. Da wir den Jahrespass haben, sind wir schnell durch die Kontrolle.

USA

Der Eingang zum Zion NP in Springdale

Beim VISITOR CENTER ist ein Campground, ein großer Parkplatz, das Besucher-Gebäude und der Busbahnhof. Eine Linie führt nach Springdale und die andere in den Park. Der Zugang zum Park ist nur auf diese Weise möglich. Selbstverständlich kann man den Park auf zu Fuß erwandern. Wir werden uns morgen den Zion anschauen. Also fahren wir zu unserem Hotel, dem La Quinta Inn & Suites. Das Hotel ist absolut okay. Unter die Dusche, umziehen und dann in den Ort. Erkunden und dann ein gutes Restaurant suchen.

USA

La Quinta Inn & Suites

Wie schon erwähnt ist Springdale ein Ort, der ganz auf die Besucher des Zion´s eingestellt ist. Auffallend sind die Sauberkeit und nette Atmosphäre des Ortes. Vieles erinnert an ein Bergdorf in den Alpen. Obwohl auch hier alles auf den Tourismus aufgebaut ist, ist es anders als in vielen amerikanischen Orten. Die Gastronomie ist wirklich vielfältig, vom Fast Food Lokal bis hin zu Top-Restaurant, gibt es alles. Die Geschäfte und Boutiquen sind nicht nur mit Ramsch vollgefüllt, es gibt auch wirklich schönes Kunsthandwerk. Wir bummeln die Hauptstraße entlang, es ist ein wunderschöner Abend.

Das Porter´s Smokehouse and Grill schaut nett aus und wir beschließen hier zu essen. Das Lokal ist urig und wir bekommen einen schönen Fensterplatz und unser Kellner, ein Italiener, ist eine Sensation. Freundlich, nett, gute Beratung. Wir bekommen auch einige Tipps von ihm. Seine Empfehlung, eine Grillplatte vom Holzkohlen-Rost, ist wirklich hervorragend. Die Nachspeise, ein warmes Schwarzbeer-Törtchen mit Vanille-Eis hätte sich eine Haube verdient. Die Preise sind dem Ort entsprechend angepasst. Noch ein kleiner Spaziergang und dann zurück ins Hotel. Morgen wartet der Zion auf uns und eine Fahrt zum Bryce Canyon.

USA

Springdale in Utah. Klein aber nett

TAG 5 ÜBER DAS DACH DER TOUR ZUM BRYCE CANYON

Nach einem typisch amerikanischen Frühstück - Bagles, Toast, Creme-Cheese, Butter, Marmelade und Kaffee - geht es in den Zion NP. Gleich nach dem Hotel ist der Eingang und ein Stück weiter das Visitor Center, von dem die Shuttle - Busse, die in den Park fahren, abfahren.

Diese Busse fahren in kurzen Abständen als Hop-On Hop-Off Linie. An einer der neun Haltestellen steigt man aus und verbringt seinen Tag im Park. Wir steigen an der letzten Station aus. Von hier kann man auf einen gut ausgebauten Weg immer den Virgin River in Richtung "Narrows" spazieren. Es gibt so viel zu sehen, eine wunderschöne Fauna und auch einige Tier bekommt man zu sehen. 

Zion

Nach ca. einer Stunde kehren wir um, nehmen den Bus und fahren zurück zum Center. Im Hotel checken wir aus und dann starten wir unsere heutige Tagesetappe. Es geht wieder auf die 9, die durch den Park führt. gleich nach der Abzweigung in den Zion führt die Strasse in engen Serpentinen hinauf zum Mount Carmel Tunnel. Dieser knapp 2km lange, einspurige Tunnel wurde gebaut, um den ZIon NP auch von Osten her zugänglich zu machen. Muss man auf die Freigabe warten, kann man die imposante Aussicht auf den Zion genießen. Nach dem Tunnel schlängelt sich die Strasse durch eine herrliche Gegend immer höher hinauf. Nach knapp einer Stunde erreicht man die SR 89 und kurze Zeit später Glendale, wo bei einem urigen Rasthaus pausiert wird.

Ab Glendale geht es immer höher hinauf und bald sind wir über 2000 m Seehöhe. Bei Tod´s Junction biegen wir ab in Richtung Duck Creek Village und kurz danach auf die 148. Die 3000 m haben wir schon erreicht und bei 3213 m sind wir beim Cedar Breaks Overlook. Von hier aus hat man einen unfassbaren Ausblick auf die weite Landschaft. Ist bei uns in dieser Höhe ewiges Eis, ist hier noch alles Grün, ein Stück unterhalb grasen Kühe und Ende September hat es hier noch immer 13 Grad.

USA

Der Cedar Breaks Overlook auf 3.200m Seehöhe

Vom Overlook geht es noch ein paar Meter höher, bevor man die Abzweigung hinunter nach Panguitch erreicht. Vorbei am großen Panguitch Lake kommt man nach Panguitch, einer kleineren Stadt. Die letzte größere für uns in den nächsten 3 Tagen. in Panguitch kommen wir wieder auf die SR89 und kurz danach biegen wir in den Scenic Byway 12 ein, der zum Bryce Canyon führt. Kurz nach dieser Kreuzung ist ein Stopp beim Bryce Sunset Inn. Geführt von polnischen Einwanderern, gibt es hier beste Burger und hausgemachte Getränke.

Wieder rauf auf die Bikes und weiter zum nächsten Highlight der Tour, dem berühmten Felsentunnel im Red Canyon. In keinem USA - Prospekt, besonders nicht bei Biker - Prospekten fehlt diese Tunnel. Natürlich muss hier gehalten werden und jeder muss durch und das dazugehörige Foto ist Pflicht.

USA

Jetzt ist es nicht mehr weit zum Bryce Canyon. Wie fahren hinein und parken bei einem der Parkplätze, von wo man zu den Aussichtpunkten kommt. Der Blick in den Bryce ist atemberaubend. Durch Wind und Erosion hat sich hier ein hufeisenförmiger Canyon gebildet. Bizarre Felsspitzen türmen sich hoch auf, wie ein versteinerter Wald schaut es von oben aus. Der Blick über den Canyon hinaus in die Weite der Landschaft überwältigt. Immer wieder entdeckt man ein neues Detail und kommt aus dem Staunen nicht heraus.

USA

Der Bryce Canyon

Nach einiger Zeit lösen wir uns vom Anblick und fahren die wenigen Kilometer bis nach Tropic zu unserer heutigen Unterkunft. Das Abendessen kann man im danebenliegenden Steakhouse zu sich nehmen.

TAG 6 ESCALANTE, CAPITOL REEF UND HANKSVILLE

Die heutige Etappe führt uns in eine der verlassensten Regionen Utah´s, aber auch in eine der großartigsten. Nach einem kleinen Frühstück im Red Ledges Inn fahren wir westwärts weiter auf dem Scenic Byway 12. Zunächst geht es durch fruchtbares Farmland, hier ist noch alles Grün und bewirtschaftet. Aber bald ändert sich das und wir gewinnen wieder an Höhe. Wir sind nun immer so auf etwa 2000 m. Einmal weniger, dann wieder bedeutend mehr. 

Kurz vor Escalante machen wir einen kleinen Abstecher zum Petrified Forest State Park, der nur wenige Kilometer von der Strasse weg ist. Man parkt an einem kleinen Stausee und dann kann man auf einem kurzen Spaziergang versteinerte Bäume, Zeugen einer längst vergangenen Zeit, betrachten. Es ist aber nicht mehr als ein kurzer Stopp.

Das Postamt von Escalante

Der kleine Ort Escalante ist auch Tor zum naheliegenden Grand Escalante Straircase National Monument. Leider bleibt für diesen Park keine Zeit. Nach Escalante beginnt sich die Landschaft stark zu verändern. Die Rottöne werden von Grautönen abgelöst. Man kommt in eine wilde und unfassbar schöne Landschaft. Riesige Canyons öffnen sich und die Strasse windet sich bergauf und bergab durch. Es ist einfach unbeschreiblich schön, durch diese urzeitliche Landschaft mit dem Bike dahinzugleiten. Zwischendurch erreichen wir wieder einmal 2900 m Seehöhe. 

Escalante NP

Auf dem Weg nach Boulder

Nach diesem Teilstück kommt man nach Boulder, einem kleinen Ort, wo wir beim kleinen, aber feinen Anazasi State Park Museum halten. Hier sieht man Ausgrabungen einer Anazasi - Siedlung. Man sieht, wie sie gelebt haben, Funde aus der Zeit und einiges mehr. Im schönen Park davor gibt es ein kleines Cafe und schöne Sitzgelegenheiten.

Nach Boulder kommt man in eine stark bewaldete Region. Viele Kurven und ein ständiges rauf und runter von 2000 auf knapp 3000 Meter. Hier schlägt jedes Biker - Herz höher. Von verschiedenen Aussichtspunkten kann man schon den Capitol Reef NP sehen, eine der größten Verwerfungen auf unserer Erde. Auf 150 km verläuft diese Verwerfung gerade von Nord nach Süd. Hinunter gehts nach Torrey, einer kleinen Mormonen - Siedlung. Hier endet der Scenic Byway 12 und mündet in die SR 24. Hier an diesem Knotenpunkt ist eine Tankstelle, ein Hotel und ein großer Supermarkt mit Cafe. Zeit für eine gemütliche Rast.

Nun sind es nur mehr 85 km bis zu unserem Ziel in Hanksville, aber diese sind ein weiterer Leckerbissen. Gleich nach Torrey geht es in den Capitol Reef NP. Eine tolle Strasse führt vorbei an wilden, roten Felsgebilden, wie den Chimney Rock. Nach einiger Zeit kommt man zur Abzweigung zum Gosseneck Aussichtspunkt. Eine etwa 2 km lange Schotterstrasse führt zum Parkplatz und dann geht man ein paar Minuten hinauf zum Aussichtspunkt. Der Sulphur Creek, ein Nebenfluss des Colorado hat sich hier tief eingegraben und eine Schlinge gemacht, die an einen gebogenen Gänsehals erinnert. 

Capitol Reef

Der Chimney Rock in Capitol Reef NP

Weiter geht es dann auf der SR 24 bis nach Fruita, einem verlassenen Dorf. Hier haben Mormonen lange Zeit Obst angebaut. Heute ist nur mehr das kleine, gut erhaltene Schulhaus erhalten. Direkt neben der Strasse gelegen, kann man es besichtigen und man hat von hier aus auch einen fantastischen Blick zurück auf den Capitol Reef NP. 

Nun fahren wir immer den Freemont River entlang durch eine lange, wunderschöne Schlucht. Kommt man aus dieser Schlucht hinaus ändert sich mit einem Schlag die Landschaft, War alles bisher rot, ist man plötzlich in einer grauen Mondlandschaft. Hier ist alles anders, die Felsformationen gleichen aufgeschütteten Sandgebilden, nur am Fluss sieht man ab und zu ein bisschen Grün. Kein Wunder, dass hier kurz vor Hanksville, die NASA die Mars Desert Research Station betreibt. Eine Station, wo das Überleben auf dem Mars simuliert wird.

USA

Dann wird es auf einmal wieder fruchtbarer und wir kommen in die "Großstadt" Hanksville. 1882 vom gegründet war der Ort im Wilden Westen die Versorgungsstation von Butch Cassidy und seiner Bande. Heute leben ca. 160 Menschen hier, vor allem vom Tourismus. Unsere Unterkunft, das Whispering Sands ist am Ortsende, direkt neben Stan´s Burger Shak. Eine Tankstelle, ein großer Supermarkt und ein Burgerlokal mit dem Charme eines Bahnhof-Restaurants. Aber hier gibt´s die besten Burger überhaupt. Alles selbstgemacht. Wir genießen sie am Abend.

Anschließend fahren wir raus aus dem Ort, hinein in die Wüste. Bei einem Parkplatz bleiben wir stehen, schalten alles Licht aus und dann... stehen wir mitten in der Milchstrasse. Es ist unbeschreiblich. Da diese Gegend Dark Sky Gebiet ist, hat man einen Sternenhimmel, der einfach unbeschreiblich ist. Milliarden von Sternen leuchten am Himmel und das helle Band unserer Galaxie leuchtet deutlich am Himmel. So etwas zu sehen, ist eines der Highlights dieser Tour.

Der absolute Wahnsinn

TAG 7 ZUM MONUMENT VALLEY

Mit Hanksville haben wir den nördlichsten Punkt der Tour erreicht. Nun geht es nach Süden zu einem Highlight der Tour, dem Monument Valley. Nachdem wir uns die letzten Tage immer um oder über 2000 m Seehöhe bewegt haben, geht es ab jetzt langsam wieder runter auf. 

Nach Hanksville kommt man in eine wilde Gegend. Die Straße führt durch enge Schluchten, dann wieder öffnet sich das Tal, Kurven über Kurven geht in in Richtung Süden. Nach etwa 80 km kommen wir zur Hite Bridge, eine Brücke über den Colorado. Ein Fotostopp ist hier Pflicht. Man schaut von der Brücke runter auf einen kleinen Fluss und fragt sich, wie dieser kleine Fluss viele Kilometer weiter den riesigen Grand Canyon geschaffen hat.

Colorado River

Blick auf die Hite Crossing Bridge

Wir fahren weiter durch eine Landschaft, die einen immer wieder in Staunen versetzt. Wild, unfassbar schön und vollkommen leer. Würde man nicht immer wieder Kühe abseits der Strasse sehen, man würde denken, hier gibt es keinerlei Besiedelung. Nach einiger Zeit biegen wir ein in die SR261 und fahren 40 km immer auf dem Colorado - Plateau weiter. Bis wir zum Moki Dugway kommen.

Der Moki Dugway ist ein ganz spezielles Stück auf dem Weg zum Monument Valley. Von Norden kommend erreicht die Utah State Route 261 die Abbruchkante der Cedar Mesa, die dort über 330 Meter nahezu senkrecht abfällt. Die Straße verläuft hier mit rund 11 % Gefälle und engen Spitzkehren in der Steilwand. In ihrem oberen Teilstück ist die Straße unbefestigt, im unteren Bereich jedoch asphaltiert. Die meisten Fahrzeuge können die Strecke befahren. Die Straße überwindet hier eine rund 335 Meter hohe Steilwand auf einer Strecke von 4,8 Kilometern.

USA

Der Moki Dugway, etwas für Mutige

Ein kurzer Halt, ein paar Fotos und dann wartet nach 13 km schon der nächste Stopp. Man sieht schon von Weitem, wo er ist. Neben der Strasse parken Autos, auf der Strasse sind Menschen und fotografieren. Wir sind am Forrest Gump Point angelangt. Im Film ist das der Punkt, an dem Forrest Gump seinen Lauf quer durch die USA stoppte. Natürlich müssen auch wir hier halten.

Jetzt sind es noch 20 min bis zum eigentlichen Monument Valley. Das befindet sich im Navajo Tribal Park. Zur Ergänzung, wir befinden uns schon lange im größten Indianer - Reservat der USA, dem Gebiet der Navajo´s. Es ist fast do groß wie Bayern und liegt in den Bundesstaaten New Mexico, Utah und Arizona. Ca. 170.000 Navajo´s leben in diesem Gebiet. Das Reservat ist ein im Rahmen der amerikanischen Verfassung selbstständiger Staat, mit eigenem Präsidenten, eigenen Steuergesetzen, einer eigenen Verwaltung und einer eigenen Executive. Vieles ist im Reservat anders, so z.B. auch das strikte Alkoholverbot. Man bekommt ihn weder zu kaufen noch gibt es in den Lokalen einen Alkoholausschank.

Beim Visitor Center angekommen wartet schon der bestellte Guide (nicht im Preis inbegriffen) und die Tour durch das Monument Valley kann beginnen. Man sitzt auf einem umgebauten Pick-Up mit 3 Reihen und der Navajo - Guide im Führerhaus. In das uns bekannte Monument Valley kommt man nur auf diese Art und Weise. Es ist in einem eigenen Park, der Eintritt von USD 8 ist auch extra zu bezahlen.

Monument Valley

Bis hierher lief Tom Hanks in Forrest Gump

Dann fahren wir hinab in das Valley und sofort sieht man die uns allen aus unzähligen Filmen, Doku´s und Bildern bekannten "Butte`s", diese allein dastehenden Felsen, die vom Wind geformt wurden. Von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt geht die Tour, immer mit tollen Erklärungen unseres Guides. Es gibt sie leider nur auf Englisch. Beim John Ford´s Point, wo manchmal ein Cowboy auf einem Pferd als Fotomotiv steht, ist ein längerer Halt. Hier gibt es Erfrischungen, aber auch einen Laden mit indianischem Handwerk. Schön, aber sehr teuer. Die Tour dauert 1 1/2 Stunden und ist jeden Cent wert.

Monument Valley

Traumhaft und bizarr

Wieder bei den Bikes fahren wir 10 Minuten auf die andere Seite des Tales, zu Goulding´s Lodge. In den 20-er Jahren kaufte das Ehepaar Goulding den Indianern ein Stück Land ab und errichtete eine Handelsstation. Mit der Weltwirtschaftskrise in den 30-er Jahren wurde es immer schlechter und mit den letzten 60 Dollar und ein paar Fotos des Monument Valley fuhr Harry Goulding nach Hollywood um das Tal den Filmemachern anzupreisen. Er traf den berühmten Western - Regisseur John Ford. Der Rest ist Geschichte. Seinen nächsten Film "Stage Coach" mit John Wayne in der Hauptrolle dreht er schon hier.

Damit war Goulding gerettet, er baute die Station aus, eröffnete eine Lodge, unterstützte weiterhin die Indianer und noch heute ist dieses monumentale Tal ein beliebter Drehort. Szenen für Filme wie Star Wars, Star Treck, Zurück zur Zukunft, Forrest Gump und unzählige Western wurden und werden hier gedreht.

Zu unserem heutigen Ziel, dem Hamton Inn in Kayenta - mittlerweile sind wir in Arizona - sind es nur mehr 40 km. Wieder war es ein Tag, wie er schöner und interessanter nicht sein kann.

TAG 8 NACH PAGE ZUM ANTELOPE CANYON

Heute steht eine kurze Etappe auf dem Programm. Allerdings mit einem Leckerbissen gespickt, dem Antilope Canyon bei Page. Von Kayenta fahren wir zunächst in Richtung Südwest. Bis Shonto bleiben wir auf der SR 160, eine relativ stark befahrene und ziemlich gerade Strasse. Auch landschaftlich ist es nicht besonders attraktiv. Das ändert sich allerdings gleich nachdem wir auf die SR 98 nach Norden abbiegen. 

Es bleibt zwar weiterhin ziemlich flach, aber die Gegend wird abwechslungsreicher. Immer wieder sieht man tolle Felsformationen in allen Farben. Beim Square Bute, einem Felsen ähnlich derer im Monument Valley halten wir zu einem Fotostopp. Murz danach kommen wir nach Kaibito, einer kleinen Indianer - Siedlung mit einem Supermarkt und der Gelegenheit, einen Kaffee zu trinken.

USA

Der Square Butte

Nach diesem kurzen Zwischenstopp sind es nur mehr knapp 50 km bis zur Station der Antelope Canyon Navajo Tours. Von hier starten die geführten Touren durch die beiden Canyons (man kann NUR mit einem Guide in den Antelope Canyon gehen). Man kann aus zwei Touren wählen, den Besuch des Upper- oder des Lower Antelope Canyons. (Diese Touren sind nicht im Preis Inkludiert)

USA

Im Lower Antelope Canyon

Insgesamt muss man ca. 2,5 Stunden für die gesamte Tour einrechnen. An- und Abfahrtszeit, Wartezeit bis man in den Canyon hinein gehen kann und ca. 1 Stunde für den Canyon selbst. Einfacher ist der Upper Canyon, da man eben in den Slot - Canyon hinein geht und auch keine wesentlichen Höhenunterschiede zu bewältigen sind. Da man hier auch die berühmten Sun - Beams öfter sieht als im Lower sind hier auch wesentlich mehr Menschen.

Der Lower - Canyon ist über Treppen zu erreichen und ist nicht so stark frequentiert als sein gegenüber auf der anderen Strassenseite. Er sit länger, die Farben der Felswände sind schöner und er ist wesentlich weniger frequentiert als der Upper - Canyon. Es ist auf jeden Fall die sportlichere Variante und er ist auch billiger.

Welchen man besuchen sollte, ist eine persönliche Entscheidung, wer allerdings die schönen Beams erleben möchte, sollte doch den Upper - Canyon wählen. Auch wenn er teurer und stärker frequentiert ist. Es ist auch leichter zu begehen.

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Der Lake Powell

Von hier fahren wir zu unserem Hotel, der Travelodge und zunächst checken ein. Anschließen kann man zum Glen Canyon Dam fahren oder - es sind nur 2 Kilometer - auch gehen. Dieser gewaltige Damm staut hier den Colorado River auf und bildet so den riesigen Lake Powell. Die Stadt Page ist die einzige Stadt am Lake Powell. Sie lebt hauptsächlich vom Tourismus. Leider ist auch der Lake Powell vom extremen Wassermangel betroffen und im Jahr 2022 wurden weitreichende Maßnahmen beschlossen um dem entgegenzuwirken. 

Den Abend verbringen wir in Page in einem der zahlreichen netten Lokale.

TAG 9 DER GRAND CANYON WARTET

Der heutige Tag bringt uns zum absoluten Höhepunkt dieser Reise, dem Grand Canyon. Diesen Höhepunkt würdigen wir auch auf unserer Tour. Vergleichen Sie uns mit anderen Touren. Dort wird der Grand Canyon meist so im Vorbeigehen "erledigt", wir geben Ihnen die Zeit, dieses einzigartige Naturwunder in aller Ruhe und in all seinen Facetten zu genießen. Wir nächtigen in Tusayan, dem Tor zu Grand Canyon und fahren am nächsten Tag nur ein kleines Stück bis nach Flagstaff. Dadurch haben Sie die Zeit den Sonnenuntergang, den Sonnenaufgang und fast einen Tag am Canyon zu verbringen.

Wer je vor am Rand dieses unfassbar schönen und beeindruckenden Canyons gestanden ist, wird verstehen, dass man Zeit braucht, dies alles zu verarbeiten, dies zu genießen, sich diese Bilder einzuprägen. Ein Mit-Reisender auf unserer letzten Tour sagte so schön: "Man kann das alles sehen, fotografieren und bestaunen, aber das wahre Bild davon bleibt im Herzen"

Grand Canyon

Beeindrucken, faszinierend und atemberaubend

Wir verlassen am Morgen Page und fahren die knapp 8 km bis zum Parkplatz des Horseshoe Bend. Bis zum Rand der Schlucht sind es ca. 10 min zu Fuß und dann steht man auch schon davor und blickt 300 m tief hinunter auf die wohl am meisten fotografierte Flussschleife der USA. Der Colorado windet sich hier hufeisenförmig um einen Felsen, daher auch der Name. Jetzt am Vormittag ist auch die beste Zeit, um zu fotografieren. Allerdings, um die ganze Schleife auf das Bild zu bekommen, muss man sich auf die nicht gesicherten Stellen der Abbruchkante begeben. Nicht Jedermannn´s Sache.

Rauf auf die Bike´s und südwärts auf der SR89. Bis zur Cameron Trading Post sind es 125 km, die wir so rasch als möglich hinter uns bringen. Auf dieser wichtigen Nord-Süd-Verbindung ist viel Verkehr. Cameron Trading Post war einst auch ein wichtiger Handelsstützpunkt für die Navajo´s - wir sind noch immer in deren Staatsgebiet, heute ist es eine große Raststation mit Tankstelle, Motel, Lokal und einem riesigen Geschäft, wo man echte indianische Handwerkskunst kaufen kann. Zu sehr stolzen Preisen. Natürlich gibt es auch den üblichen Touristen - Ramsch, aber es gibt bessere Möglichkeiten, Souvenirs zu kaufen.

Horseshoe Bend

Gestärkt und ausgeruht verlassen wir die SR 89 und biegen ein auf die SR64, die uns direkt zum Grand Canyon bringt. Nach 30 km verlassen wir das Gebiet der Navajo´s - es gibt wieder Bier - und bald darauf erreichen wir den Park Eingang und gleich danach den Desert View Watchtower. Vom Parkplatz sind es ein paar Schritte zum Turm.... und dann steht man davor. Du blickst das erste Mal in den Grand Canyon. Gewaltig breitet sich der Canyon vor dir aus, tief unten sieht man den Colorado, der Fluss, der dieses Wunder in ca. 5 Mio Jahren entstehen ließ. Jeder hat so seine eigenen Gedanken, wenn er zum ersten Mal in den Canyon blickt, mir kamen die Tränen.

Die nächsten 35 km führt die Strasse immer am Rand des Canyons entlang. Kurz vor dem Visitor Center am South Rim fahren wir südlich, verlassen den Park und kommen nach Tusayan, wo unser Hotel ist. Tusayan ist ein künstlich angelegter Ort mit Hotels, vielen Lokalen, Geschäften, Touranbietern und dem Flugplatz, von dem aus die Helikopter - Flüge starten.

USA

Desert View

Wir checken ein und machen uns frisch. Nachher geht es wieder in den Park hinein bis zum Visitor Center. Von hier aus kann man mit den Shuttle - Bus zu den besten Plätzen für den Sonnenuntergang fahren. Jetzt um diese Zeit geht die Sonne so um 18.30 unter. Man muss schauen, dass man rechtzeitig vor Ort ist. Dann beginnt das Warten auf ein wunderschönes Schauspiel. Die Sonne beginnt die Felswände in immer intensiveren Rottönen zu färben. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Auch wenn die Sonne schon weg ist, steht man noch da und ist überwältigt.

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Sonnenuntergang am Hopi Point

TAG 10 GRANCANYON, WILLIAMS UND FLAGSTAFF

Heute heißt es früh aufstehen. Um 5.00 ist Abfahrt (wer will) vom Hotel und hinein in den Park. Wir suchen uns diesmal einen anderen Aussichtspunkt, zudem wir mit den Bike´s hinfahren können. Es ist noch stockdunkel und man sieht nur ganz düster in den Canyon hinein.

Langsam aber wird es heller und der Himmel beginnt sich zu verfärben und plötzlich fallen die ersten Sonnenstrahlen auf die Felsen. Immer stärker und intensiver beginnt die Sonne zu scheinen und die Felsen beginnen zu glühen. Von einem sanften Rot geht es über in ein helles Gold und man glaubt die Felswände beginnen zu brennen. Es ist unbeschreiblich schön. 

Immer tiefer dringt das Licht in den Canyon hinein und langsam verwandelt sich das Glühen in normales Tageslicht.  Alle Mühen bzgl. früh aus dem Bett usw. haben sich ausgezahlt, dieses Erlebnis ist unvergleichlich schön und man wird es nie vergessen.

Wenn man sich dann vom Canyon abwendet, sieht man erst wie viele Menschen hier waren. Man hat es nicht gemerkt, niemand hat macht Lärm, jeder der Anwesenden hat nur diesem unvergleichlichen Schauspiel zugesehen. Auch jetzt redet noch fast niemand, jeder verarbeitet es auf Stille Art und Weise.

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Jetzt ist es aber Zeit für ein Frühstück. Wir fahren zum Grand Canyon Village zum großen Generals Store. Hier kann man alles einkaufen, was man für ein richtig gutes Frühstück braucht. Käse, Wurst, Obst und, und... Kaffee gibt es aus dem im Store. Wer möchte kann auch sein gesamtes Frühstück im Coffee-Shop kaufen. Allerdings zu Grand Canyon Preisen.

Nach dem Frühstück macht nun jeder, was er sich vorgenommen hat. Zu diesem Zweck wird die Gruppe geteilt. Wer nur den Vormittag im Canyon verbringen will, trifft sich mit dem Begleitfahrzeug um 10.30 beim Hotel zum Check-Out. Diese Gruppe fährt dann nach Williams und später weiter nach Flagstaff. Der Teil der Gruppe, der wandern möchte oder einen Flug über den Grand Canyon machen will, trifft sich mit dem Tour-Guide am Nachmittag (Zeit wird noch festgelegt) beim Hotel und fährt dann über Willams nach Flagstaff.

Von Tusayan nach Williams ist es knapp eine Stunde. Die Fahrt ist etwas eintönig, die Landschaft nicht besonders, die Strasse z.T. schlecht. Dafür entschädigt dann Williams. Hier treffen wir das erste Mal auf die Route 66. Der ganze Ort ist Route 66. Dieser Ort war auch der letzte, der am 13.Oktober 1984 von der Interstate 40 umfahren wurde. Aber wie viele andere Orte an der Route ist Williams nicht verödet. Natürlich war die Lage als Tor zum Grand Canyon mit ein Grund, aber man hat hier von Anfang an die Route 66 hochgehalten.

USA

Die Hauptstraße von Williams

Unzählige Souvenirshops, urige Lokale, viel Musik, nette Leute und das Flair einer alten Westernstadt, das alles macht Williams aus. Man spaziert über die Hauptstraße und genießt einfach. Da die Stadt nicht allzu groß ist, ist man aber relativ schnell mit der Besichtigung fertig. Irgendwo eine Kleinigkeit essen oder einen Drink zu sich nehmen und dann ab auf die Interstate 40 nach Flagstaff.

Für diese 60 km muss man die Interstate nehmen, eine andere Verbindung gibt es nicht. Der Highway führt durch eine schöne Landschaft, aber man sieht am Verkehr, dass die 40-er eine der wichtigsten Ost-West-Verbindung in den USA ist. Kurz vor Flagstaff verlassen wir die Interstate und dann sind es noch 10 km auf der echten Route 66 bis zu unserem Hotel. Einchecken und frisch machen. Am Abend geht es in die Stadt.

Zu Fuß sind es 15 min bis zu Bahnhof, vor dem das riesige Emblem der Historic Route 66 auf den Asphalt des Vorplatzes gemalt wurde. Gegenüber beginnt das Zentrum von Flagstaff. Die Stadt ist in vieler Hinsicht von Bedeutung. Sie hat 77.000 Einwohner, besitzt eine Universität, ein bedeutender Fremdenverkehrsort. Einerseits die Nähe zum Grand Canyon, andererseits ein Wintersportort und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die Interstate 40 von West nach Ost, die Interstate 17 nach Phoenix, die alte Route 66 und ein AMTRAK-Bahnhof, an dem der "Southwest Chief" ein Fernzug von Chicago nach Los Angeles hält.

USA

Das große Zeichen für die Route 66 in Flagstaff

Das Zentrum der Stadt ist nicht groß, aber ideal zum Bummeln. Ein Lokal neben dem anderen, viele Pubs, Restaurants, Kneipen, eben eine typische von Studenten geprägtes Nachtleben. Flagstaff ist auch eine Stadt des Bieres, mehrere Brauereien in der Innenstadt zeugen davon. Es gibt den Craft Brew Trail. Sie bekommen einen Pass, gehen von Brauerei zu Brauerei, holen sich die Stempel und bekommen ein Andenken-Pintglas.

Wo auch immer man den Abend verbringt, Flagstaff macht Spaß.

USA

Die Party - Meile von Flagstaff

TAG 11 ZEIT ZUM ERHOLEN

Heute ist Ruhetag. Zeit sich zu erholen, Zeit Erlebtes zu verarbeiten, Zeit für sich. Sie bestimmen, was Sie an diesem Tag machen, es gibt kein Programm, es gelten nur Ihre Regeln. Wer sich ausruhen will, der ruht sich aus. Wer allein sein will, ist allein, wer etwas auf eigene Faust unternehmen will, macht es.

Aber es gibt natürlich auch Vorschläge, was man eventuell machen könnte. Zwei kleine und kurze Ausflüge bieten sich an. Hier die beiden Möglichkeiten.

Barringer Krater

70 Kilometer östlich von Flagstaff schlug von ca. 50.000 Jahren ein Meteorit ein und schuf einen 1,2 Kilometer breiten uns 180 Meter tiefen Krater. Der Meteorit hatte einen Durchmesser von 45 m und wog 300.000 Tonnen. In einem Umkreis von vier Kilometern wurde alles Leben ausgelöscht, der entstandene Feuerball breitete sich auf etwa 10 Kilometer aus, die Druckwelle verwüstete mit einer Geschwindigkeit von 2.000 km/h alles im Umkreis von 14 bis 22 km. Außerhalb erreichte sie bis zu einer Entfernung von 40 Kilometern noch Hurrikanstärke. 

In den 60-iger Jahren nutzte die NASA den Krater als Trainingsort für die Mondlandung. 

USWest

Der Barringer Krater

Walnut Canyon

Der Walnut Canyon, knapp 25 km außerhalb von Flagstaff, ist ein kleines, aber wirklich sehenswertes Ziel. In diesem wild romantischen Canyon lebten einst Indianer in Felswohnungen im Einklang der Natur. Die Wanderung durch diesen Canyon ist wunderschön, man benötigt in etwa eine Stunde

USA

Die Felsenwohnungen im Walnut Canyon

TAG 12 VON DEN RED ROCKS ZUR ROUTE 66

Gut erholt und voll Freude auf das Kommende, geht es weiter. Diese Tagesetappe findet man auch auf fast keiner Tour durch den Westen, obwohl sie zu den schönsten Regionen im Westen der USA zählt. Nicht umsonst ist Sedona ein Urlaubsort auch für die Reichen und Schönen.

Von Flagstaff fahren wir ein kleines Stück auf der I 17 in Richtung Phoenix. Bei Flughafen von Flagstaff verlassen wir den Highway und fahren auf die 89a weiter nach Süden. Nach 15 km kommen wir zur Abbruchkante des Plateaus auf dem Flagstaff liegt. Im Moment sind wir noch immer auf über 2.000 m, aber von nun an geht es bergab. Über Serpentinen geht es hinunter in den Oak Creek Canyon, einem engen und wunderschönen, grünen Tal.

USA

Der Oak Creek

25 Kilometer lang führt die Straße immer dem Oak Creek entlang, viel Lokale, Lodges und Campingplätze findet man hier. Langsam öffnet sich das Tal und dann sieht man die Red Rocks, das Wahrzeichen dieser Gegend. Traumhafte Felsformationen in leuchtendem Rot begrenzen das Tal. Dann erreichen wir Sedona. Eine sehr, sehr schöne und gepflegte Ortschaft, der Umgebung entsprechend sind die Häuser auch in einem Rotton gehalten.

Im Ort halten wir und machen einen kleinen Rundgang. Natürlich darf ein Besuch des lokalen Harley-Shops nicht fehlen. Ein Kaffee in einem der vielen netten Cafe´s und wir fahren zum Wahrzeichen von Sedona, der Holy Cross Chapel. Diese liegt etwas außerhalb auf einem Hügel. Die Kapelle ist ein sehr eigenwilliger Bau, ich finde sie toll. Unbestritten schön ist die Aussicht von hier. Man blickt über das Tal zum Cathedral - und dem Bell Rock. Unterhalb sieht man auf einige Traumvillen. Steht man hier und blickt um sich, weiß man warum Sedona von sich behauptet der "schönste Ort der Welt" zu sein.

USA

Sedona mit Blick auf die Red Rocks

Weiter geht die Fahrt nun auf der SR179 nach Süden. Mittlerweile sind wir nach langer Zeit wieder unter 1000 m angelangt. Die Landschaft öffnet sich immer mehr. Nach 40 km biegt man ab und folgt dem Wegweiser zu "Montezuma´s Castle". Montezuma Castle ist eines der besterhaltenen prähistorischen Bauwerke Nordamerikas. Es handelt sich um eine Felsenbehausung, die von den Sinagua-Indianern ab dem 12. Jahrhundert erbaut wurde. Die Spanier, die die Felswohnungen als erste sahen, dachten dass die Azteken diese gebaut hätten und gaben ihnen daher den irrtümlichen Namen. Der Park ist im All America Pass enthalten und lohnt auf jeden Fall besichtigt zu werden. 

Kurz nach dem Park geht es wieder nordwärts nach Cottonwood und dann wieder auf die SR89A. Nun kommt wieder ein Leckerbissen für jeden Biker. Nach dem Ort Jerome, einst einer der gefährlichsten Orte im Wilden Westen, geht es noch einmal in wilden Kurven hinauf auf knapp 2300 m. Eine traumhafte Strasse. Nach der Passhöhe folgen noch einige Serpentinen bergab und dann geht es fast gerade immer weiter ins Tal in Richtung Prescott.

USA

Montezuma´s Castle

Wir umfahren die Stadt und biegen auf die SR89 in das Chino Valley ein. Dieses fruchtbare Tal, das von Landwirtschaft geprägt ist, durchqueren wir in Richtung Norden, immer der Route 66 zu. Nach 70 km kommen wir zur Interstate 40 und unterfahren sie. Nun sind wir in Ash Fork und die Route 66 hat uns. Zumindest für ca. 200 m. Dann ist es mit der Herrlichkeit vorbei und sie endet im Nichts. Aber für ein paar gute Fotos reicht es. Noch einmal müssen wir auf die I-40, aber nach 8 Kilometer ist es dann soweit. Wir fahren ab und sind auf der Historic Route 66. Nun beginnt eines der längsten, noch erhaltenen Teilstücke der "Mother Road". Hier auf dieser Strasse fuhren die Menschen nach Westen und erhofften sich eine bessere Zukunft. Von dieser Strasse erzählen viele Geschichten. Lieder, wie "Get your kicks on Route 66" von Nat King Cole, der Roman "Früchte des Zorns" von John Steinbeck oder der Film "Easy Rider". Sie alle haben den Mythos Route 66 geschaffen.

USA

Ein Stück alte Route 66 bei Ash Fork

Heute haben wir noch 30 Kilometer dieser Strasse vor uns bis nach Seligman, unserem Ziel und dem Geburtsort der Historic Route 66.

Nach der Eröffnung der I-40 war von einem Tag auf den anderen die Route 66 nicht mehr von Bedeutung. Die Orte wurden zu Geisterstädten, die Menschen wanderten ab. Viele dieser Orte gibt es heute nicht mehr. Auch Seligman teilte dieses Schicksal. Ein Mann, der Friseur Angel Degadillo, kennt das Datum genau. Es war der 22.09.1978. Um 2 Uhr morgens war die Stadt abgeschnitten, die I-40 war eröffnet. Das Sterben an der Route begann. Nur er wollte das nicht akzeptieren. Zusammen mit anderen Menschen kämpfte er um die Route 66, die es als Strasse schon längst nicht mehr gab.

Route 66

In Seligman lebt die Vergangenheit

Er wollte, dass die Route 66, soweit sie noch Bestand hatte, zu einer Historic Route werden sollte. Von seiten der Behörden war aber wenig Interesse. Aber er und seine Mitstreiter gaben nicht auf und am 24.4.1988 war es soweit. Die Historic Route 66 war Wirklichkeit. Heute ist sie ein Touristenmagnet. In den noch erhaltenen Orten lebt man die Route 66. Angel Degadillo, heute 96 Jahre alt, hat im Juli 2022 nach 75 Berufsjahren das Rasiermesser endgültig weggelegt und ist in den Ruhestand getreten. Sein Geschäft und den dazugehörigen Souvenirshop gibt es aber noch.

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TAG 13 AUF DER MOTHERROAD NACH OATMAN UND AN DEN COLORADO

Nach einer "wilden" Nacht in Seligman - die Gehsteige sind um 8.00 zugeklappt - starten wir heute zu unserer Fahrt auf der Historic Route 66. Hier in Arizona ist das längste, noch erhaltene Stück der alten Route 66 befahrbar. 

Nach Westen heißt die Devise. Durch ein typische Prärie - Landschaft cruisen wir auf der 66 dahin. Meist kerzengerade aber mit vielen langgezogenen Wellen geht Kilometer um Kilometer auf dieser geschichtsträchtigen Straße dahin. Immer wieder passieren wir Orte, die es nicht mehr gibt. Bei Peach Springs durchqueren wir ein kleines Reservat der Hualapai - Indianer. Nach knapp 100 km erreichen wir unser erstes Ziel am heutigen Tag, den General Store von Hackberry. Einst ein wichtiger Punkt an der Route 66 mit großer Tankstelle, Werkstatt, Geschäft und Restaurant ist heute nicht viel mehr als eine "Bretterbude" übrig.

 Aber die hat etwas für sich. Der Generalstore in Hackberry zählt zu den offiziellen "Roadside Attractions" der Route 66 und ist wirklich sehenswert. Unzählige Raritäten aus der großen Zeit der Route 66, angefangen von alten Reklameschildern bis hin zu alten Autos aus dieser Zeit. 

Hackberry

Ein altes Stück Route 66, der General Store in Hackberry

Im Gebäude ist natürlich ein Souvenirshop, man bekommt was zu trinken, kurz es macht einfach Spaß sich alles genau anzusehen. Vom Ort selbst ist nichts mehr geblieben, nur um die alte Tankstelle findet man noch Zeugen der großen Zeit, wie die alte Werkstatt, ein ehemaliges Tanzlokal. Das ist alles, was von Hackberry geblieben ist.

Von hier sind es noch 45 km bis nach Kingman, einer auch heute noch wichtigen Stadt. Sie ist ein ganz wichtiger Verkehrsknotenpunkt und der Flughafen ist ein bedeutendes Verteilerzentrum für Fracht aller Art. Sehenswert ist Kingman nicht. Daher fahren wir um die Stadt herum und weiter in Richtung Sitgreaves Pass. Dieser knapp über 1000 m hohe Pass ist ein Schmankerl auf unserer heutigen Etappe. In wunderschönen Serpentinen und Kurven geht es den Berg hinauf. Hier gibt es auch wieder die Gelegenheit, tolle Fotos von den Bikern zu machen. Von der Passhöhe hat man einen traumhaften Ausblick auf Kingman zurück und auf die andere Seite zum Colorado River.

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Zu unserem absoluten Highlight heute, aber auch eines auf der gesamten Tour sind es noch 7 Kilometer. Dann erreichen wir Oatman. Berühmt für seine wilden Esel und seinem Image als echte Goldgräberstadt. Ein wirklich kleiner Ort, der wie die Einwohner selber sagen, vergessen hat zu sterben. Früher fast am Aussterben, heute Anziehungspunkt für Biker und andere Touristen aus aller Welt. Kaum geht man in den Ort, trifft man sie schon, die wilden Esel.

Nach der Aufgabe der Minen wurden die Lastesel einfach frei gelassen. Denen hat´s hier gefallen und sie haben sich ordentlich vermehrt. Heute sind die die wahren Chefs des Ortes. Sie werden gehätschelt und gepflegt, sie dürfen "fast" alles. Auf jeden Fall haben sie immer Vorrang. Man kann sich ihnen ohne Bedenken nähern, sie sind freundlich und lieben es gestreichelt zu werden.

Eigentlich besteht Oatman nur aus einer Strasse, hier reiht sich Saloon an Geschäft, Lokal an Souvenirladen und am Straßenrand parken die Harleys und Indians. Alles ist auf die Route 66 abgestimmt und alles für den Touristen. Zweimal am Tag gibt es eine "Schießerei". Das alte Oatman Hotel ist für sich eine Berühmtheit, soll doch angelblich Clark Gable hier mit Carole Lombard seine Hochzeitsnacht verbracht haben. Sicher ist es nicht, aber die Suite kann man besichtigen.

Route 66

Oatman und seine Esel

Es gibt viel zu bestaunen hier in dieser Westernstadt, aber um diese Jahreszeit ist auch die Hitze ordentlich und die Sehnsucht auf Abkühlung groß. Es geht ins Tal des Colorado runter. Bullhead City ist hier in Arizona ein großer Touristenort. Wir aber überqueren den Colorado und sind wieder in Nevada. Laughlin, das Gegenüber von Bullhead City ist eine Stadt die nur aus Casino Resorts besteht, unser Hotel ist das Golden Nugget, direkt am Colorado. Es hat einen netten kleinen Pool, den ich beim letzten Mal gerne benutzt habe, bei 45 Grad im Schatten.

Jeder kann hier, so wie in Las Vegas, sein Glück versuchen, aber auch auf andere Weise den Abend verbringen

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Blick von unserem Zimmer auf den Colorado River

TAG 14 DIE MOJAVE WÜSTE UND ROUT 66 ROADSIDE ATTRACTIONS

Laughlin hinter uns lassend, fahren wir in Richtung Westen und gelangen nach einiger Zeit zur SR95, die von Las Vegas kommend in den Süden geht. Wir folgen dieser Straße und bald kommen wir zur Staatsgrenze von Kalifornien. Ein Fotostopp und aus dem Begleitfahrzeug tönt "California Blue" von Roy Orbison.

Leider ist auch hier die Route 66 nur mehr in Fragmenten erhalten und so müssen wir bei Fenner auf die I-40. Fast 50 km müssen wir auf der Interstate zurücklegen. Dann fahren wir ab und hinein in die Mojave - Wüste. Nach 20 km ist es wieder so weit, die Route 66 hat uns wieder. Groß auf den Asphalt gepinselt steht es da.

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Willkommen in Kalifornien

10 km weiter erreichen wir dann eine der bekanntesten Roadside Attractions an der Route 66. Das berühmte Roy´s Cafe in Amboy. Wer kennt nicht das große Schild und die dazugehörige Tankstelle. Auch Amboy war ein Opfer der Interstate und verkam. Mehrmals wurde der Ort zum Kauf angeboten, sogar auf E-Bay. 2005 schlug dann Albert Okura, eine reicher Fastfood-Restaurant-Besitzer zu und kaufte den Ort. 

Er wollte Amboy zu neuer Herrlichkeit wiederauferstehen lassen, fing an das Motel zu renovieren, aber so wie es aussieht, wird es nie fertig werden. Aber trotzdem ist dieser Halt ein Muss auf einer Fahrt entlang der Route 66. Von hier würde die Route weitergehen, aber im Frühjahr 2022 sind drei Brücken eingestürzt und so muss man wieder zurück auf die Interstate und auf dieser bis nach Ludlow fahren. Erst hier kommt man wieder zur Route. Ob die Brücken wieder gerichtet werden, steht in den Sternen. Leider sieht man bei den amerikanischen Behörden kein allzu großes Interesse an einer Sanierung der alten Route 66.

Das berühmte Roy´s Cafe

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Nun folgt die Route 66 immer dem Verlauf der Interstate und der Eisenbahnlinie. Muss man diese kreuzen und ein Zug kommt, dann kann man eine längere Wartezeit einplanen. Diese Frachtzüge, die von Ost nach West fahren sind oft mehrere Kilometer lang und bis zu 5 Lokomotiven ziehen diese Giganten. 

Nach 45 km auf der Route 66 kommt man zur nächsten Roadside Attraction, dem Bagdad Cafe. Auch das war einst ein Ort, der von der Route lebte, heute ist er verschwunden, nur das Cafe gibt es noch. Bekannt wurde es auch durch den entzückenden Film "Out of Rosenheim" mit der unvergleichlichen Marianne Sägebrecht. Jetzt ist es nicht mehr als ein Fotomotiv.

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Bagdad Cafe

Bis nach Barstow und unserem Ziel Lenwood, etwas außerhalb von Barstow sind es noch 45 km. In Lenwood wurde an der I-15 eine großes Logistic - Zentrum gebaut und nach und nach wurde hier immer mehr gebaut. Ein großes und sehr gutes Outlet - Center, einige Hotels und viele Lokale entstanden hier. Unser Hotel ist nur ein paar Schritte zum Outlet - Center entfernt. Hier ist alles vertreten, was in Amerika Rang und Namen hat. Hilfiger, Ralph Lauren, DKNY, Coach, Nike usw. Das Angebot und die Preise sind super und zu unserer Reisezeit ist bereits Schlussverkauf.

TAG 15 AUF DEN GEILSTEN 50 MEILEN NACH SANTA MONICA

Heute steht die letzte Etappe unserer Rundreise auf dem Programm. Aber die hat noch ein paar echte Highlights zu bieten. Es wird ein würdiger Abschluss der Tour werden.

Nach einem guten Frühstück starten wir nach Süden in Richtung Los Angeles auf der Historic Route 66. Nach 35 km erreichen wir Elmer´s Bottle Tree Ranch, einem Kuriosum an der Route 66. Elmar Lond begann im Jahr 2000 die ersten "Metallbäume" zu errichten. Auf die Seitenarme steckte er Flaschen in verschiedenen Farben. Nach und nach erweiterte er die Anlage mit verschiedensten "Krempl" und Kuriositäten. Man kann dieser Ansammlung an verschiedensten Gegenständen in unterschiedlicher Weise gegenüberstehen. Sehenswert ist Sie auf jeden Fall.

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Elmer´s Bottle Tree Ranch

Von hier sind es nur mehr 20 km bis nach Victorville. Hier gibt es eine tolles Route 66 Museum, leider nur am Wochenende geöffnet. In der Altstadt ist alles der Route 66 gewidmet. Hier ist auch der Punkt erreicht, an dem die Route 66 endet, denn ab hier ist die Interstate hinein nach LA und Santa Monica die Route 66.

Natürlich werden wir nicht diese Variante Wählen, steht doch ein letztes Schmankerl auf dem Programm. Die Fahrt über die San Gabriel Mountains. Bei Cajon Junction verlassen wir die I-15 und fahren auf der SR138 zurück, bis wir zur Abzweigung der SR2 kommen. Von hier geht es ab in die Berge, in den Los Angeles National Forest. Dieses riesige Gebiet ist ein Naherholungszentrum für die Bewohner von LA. Hier gibt es alles, schöne Wanderwege, Skigebiete uvm. Bis Big Pines sind einige Orte, Lodges, Campingplätze. 

Aber ab Big Pines beginnen die "geilsten 55 Meilen" der Tour (Zitat eines Teilnehmers 2022). In wilden Kurven geht es noch einmal auf 2400 m. Immer wieder eröffnen sich unfassbar schöne Ausblicke, es geht runter und dann gleich wieder hinauf. Es scheint, als wäre diese Straße extra für Biker angelegt worden. Plötzlich öffnet sich die Aussicht nach Süden und man sieht zum ersten Mal die Skyline von Downtown Los Angeles. Im Smog dieser Riesenmetropole sieht man die Wolkenkratzer.

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Blick auf Los Angeles

Ab hier geht es bergab und bei La Canada Flintridge erreichen wir den Großraum Los Angeles. Es geht hinauf auf eine der unzähligen Autobahnen quer durch LA. Immer wieder müssen wir den Highway wechseln. Vorbei an LA Downtown kommen wir nach etwa 40 km zur Abfahrt Santa Monica. Dann sieht man den Pazifik und kurz darauf den Santa Monica Pier, dem Ende der Route 66. Wir parken am großen Parkplatz des Pier und gehen dann hinauf und dann sehen wir es, das berühmte Schild "End of the Route 66".

Freude, aber auch Wehmut vermischen sich bei diesem Anblick. Freude diese traumhafte Reise gesund überstanden zu haben, Freude über alles, was man gesehen hat. Wehmut, weil die Reise nun zu Ende ist. Wir verbringen noch einige Zeit am Pier, hier ist wirklich viel los. Man lässt sich treiben, beobachtet das Geschehen am Pier und am Strand und genießt.

Route 66

Das Ende der Route 66

Aber unser Tag ist noch nicht zu Ende. Wir fahren noch weiter in den Süden und zwar auf einer weiteren berühmten Straße, dem Highway 1 oder auch Pacific Coast Highway genannt. Diese Strasse führt durch ganz Kalifornien von Nord nach Süd immer der Küste entlang. 23 km dieser Straße nehmen wir jetzt unter die Räder. Orte mit klingendem Namen, wie Venice Beach, Marina del Rey, Segundo Beach, Manhattan Beach, all diese Orte passieren wir bis zu unserem Ziel, Hermosa Beach. Für die nächsten beiden Nächte werden wir hier im Quality Inn unsere Zelte aufschlagen.

TAG 16 LOS ANGELES

Heute ist der letzte Tag unserer Reise. Eigentlich kann jeder diesen Tag gestalten, wie er will. Es gibt viele Möglichkeiten. sei es eine Tour zu den Filmstudios, eine Fahrt zu bekannten Orten wie Malibu oder auch nur einen Badetag am wunderschönen Strand von Hermosa. Ich möchte Ihnen eine kleine Tour zeigen, die wir mit den Teilnehmern der letzten Tour gemacht haben. 

Frühstück im Hotel und dann fuhren wir mit dem Begleitfahrzeug los nach Hollywood. Quer durch die Stadt von einer Autobahn auf die andere. Es ist schon beeindruckend, wie sich hier die verschiedensten Autobahnen kreuzen und teilen, aber nur so ist es möglich in dieser riesigen Metropole schnell voranzukommen. 

Kurz vor Hollywood verlassen wir den Highway und fahren zur Tiefgarage beim Hollywood Boulevard. Kommt man mit dem Lift ans Tageslicht, befindet man sich mitten im großen Zentrum, wo unter anderem das Dolby Theatre ist, in dem heute alle großen Premieren gefeiert werden. Geht man runter zur Straße ist man dann mitten am berühmten "Walk of Fame".

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The Walk of Fame

Links und rechts auf den Gehsteigen des Hollywood Boulevards finden sie sich, die Sterne der Stars. Alles, was Rang und Namen hat in der Unterhaltungs-Branche hat hier seinen Platz gefunden. Man spaziert dahin und liest all die Namen. Ein Stück weiter kommt man zum Grauman´s Chines Theatre. Hier wurden zur großen Zeit Hollywood´s die Kinopremieren gefeiert. Hier findet man am Vorplatz auch die Huldigung der Stars, wie sie früher gemacht wurde. Mit Fuss- und Handabdruck und mit der Unterschrift in den Beton.

Da sind die ganz großen Stars verewigt, wie Marilyn Monroe, Shirley Temple, Clint Eastwood, Doanld Duck aber auch die gesamte Mannschaft des ersten Raumschiffs Enterprise. Es gibt viel zu bestaunen. Ein Besuch im Hard Rock Cafe gleich daneben muss natürlich auch sein. Aber das war es dann auch schon mit der Herrlichkeit, viel mehr gibt es hier am Walk of Fame nicht zu bestaunen. Zurück zum Dolby Theatre und hinauf auf die erste Etage und zum ersten Mal erblickt man auf den Bergen dahinter das berühmte Hollywood - Sign.

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Das berühmte Hollywood Sign

Unser nächster Weg führt hinauf zum Griffith Observatorium. Durch die schönen und exklusiven Hollywood - Hills sind es 7 km. Von hier oben sieht man das Hollywood - Zeichen sehr gut. Hin zum Sign kann man nicht fahren. Außerdem hat man von hier oben einen traumhaften Blick auf LA und die Nobelgegenden wie Bel Air.

Den Berg hinunter in Richtung Pazifik kommt man nach 16 km nach Beverly Hills. Ein Bummel am Rodeo Drive ist ein Muss. Kaufen kann man sich ob der Preise nichts, aber wenn man Glück hat läuft einem schon mal ein Star über den Weg. Paris Hilton oder auch Madonna kaufen hier gerne ein.

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Hier kaufen die Stars ein

Wir haben uns dann entschieden zurück nach Hermosa zu fahren und uns ein Bad im Meer zu gönnen. Bei Temperaturen weit über 30 Grad schon etwas Schönes. Hermosa Beach ist wirklich toll, ein schöner Strand, viele Lokale, jede Menge nette und verrückte Menschen. Hier macht es Spaß.

Am Abend gibt es dann ein großes Abschiedsessen in einem der zahlreichen Lokale hier beim Hermosa Pier. Zu feiern gibt es genug, eine tolle Reise, viele fantastische Eindrücke in ein Land voller Gegensätze, in ein Land mit unfassbar schönen Landschaften, netten Menschen, aber auch viel Schatten und Lebensumständen, die man bei uns nicht gewohnt ist.

Route 66

Sonnenuntergang am Hermosa Beach

TAG 16 HEIMREISE

Eine schöne und lange Reise ist zu Ende. Noch ein Spaziergang am Strand, auschecken und dann die Bike´s retour geben. Mit dem Shuttlebus zum Flughafen und zurück in die Heimat mit unvergesslichen Eindrücken, wunderschönen Erlebnissen und auch voller Dankbarkeit, dies alles gesehen zu haben und gesund wieder heimfliegen.

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Es geht nach Hause

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