Für heute haben Monika und ich einen Tagesausflug ins Mekong-Delta gebucht. Das heißt natürlich auch früh aufstehen. Nichts desto trotz genießen wir unser Frühstück im Rex-Hotel. Die Auswahl der Speisen ist hier einfach sensationell und gut. Zu meinem Lieblings-Hotel in Saigon, dem 5-Stern-Luxus-Hotel Rex, werde ich noch einen gesonderten Bericht schreiben.
Pünktlich um 7.30 werden wir von unserem Guide – in diesem Fall eine junge Frau – vom Hotel abgeholt. Anschließend werden noch die anderen Teilnehmer dieser englischsprachigen Tour beim Hauptquartier des Veranstalters abgeholt. Hotelabholung ist nämlich nur für Gäste, die in einem Hotel im 1.Bezirk wohnen. Da heute Sonntag ist, ist Gott sei Dank nicht soviel Verkehr und wir kommen recht flott aus der Innenstadt hinaus. Nun geht es durch die äußeren Bezirke in die Vororte der 8,5 Mio Einwohner zählenden Stadt. Je weiter wir rauskommen, desto ärmlicher wird es auch. Hier in den Vororten sieht es genauso aus, wie in vielen asiatischen Städten.
Hinein ins Delta
Endlich kommen wir zur Autobahn und es geht in Richtung My Tho, dem Ziel unserer Fahrt. Vor uns liegen ca. 1 Stunde Fahrt. Die Fahrt führt uns in die Reiskammer Vietnams. Jährlich werden hier ca. 16 Mio. Tonne Reis in 3 Ernten produziert. Aber natürlich auch Früchte, Gemüse, Zuckerrohr und Fischfang spielen eine große Rolle.
Die Landschaft ist zwar etwas eintönig, aber das satte Grün der Reisfelder ist schon schön anzusehen. Unsere Reiseleiterin erklärt uns alles Wesentliche mit viel interessanten Details und auch mit fundiertem Wissen. Besonders weist sie uns auf die vielen Gräber inmitten der Reisfelder hin. Diese sind die Gräber der Vorfahren der Besitzer und durch ihre Anwesenheit in den Äckern sollen sie für eine reiche Ernte sorgen und es soll auch die Verbundenheit der Familie mit ihnen zeigen. Die Gräber werden liebevoll gepflegt und regelmäßig besucht.
Die Vinh Trang Pagode
Nach diesen Ausführungen erreicht unsere kleine Gruppe – wir sind 12 Personen – My Tho. Der erste Stopp des Ausfluges ist die Vinh Tranh Pagode, einem buddhistischen Kloster. Die Vinh Trang Pagode befindet sich in Mitten eines üppigen botanischen Gartens. Der Anblick des Klosters ist beeindruckend. Begrüßt wird man von einem stehenden und einem sitzenden, lachenden Buddha, beide mehrere Meter hoch. Die Pagode selbst ist wunderschön. Im Inneren ist alles mit dunklem Holz ausgekleidet und die Figuren und Statuen wunderbar gearbeitet. Aber trotz aller Spiritualität, ein Raum ist dem Übervater der Vietnamesen, Ho Chi Minh, gewidmet. Im Garten kann man noch einen mehrere Meter langen liegenden Buddha begrüßen.
Der Mekong
Im angrenzenden Markt decken wir uns noch mit frischem Obst ein und dann geht es die paar Kilometer zur Anlegestelle am Mekong. Hier in My Tho ist der Fluss schon beeindruckend. Sowohl was die Breite als auch den Verkehr auf dem Fluss anbelangt. Unsere Gruppe besteigt ihr eigenes Boot und langsam gleiten wir auf den Fluss hinaus. Riesige Containerschiffe fahren an uns vorbei, alle mit dem Ziel Kambodscha. Über den Mekong wird ein großer Teil der Versorgung Kambodschas abgewickelt. Aber auch viele kleine Schiffe und Boote begegnen uns. Beladen sind sie mit allem was man zum Leben braucht. Angefangen bei Lebensmittel bis hin zu Baumaterial.
Unser erstes Ziel ist eine kleine Insel im Fluss. Hier wird uns zuerst gezeigt, wie in diesem Teil der Welt Honig produziert wird. Erstaunlicher weise nicht viel anders als bei uns, nämlich mit Bienen. Allerdings ist das für einige unserer Mitreisenden nicht so selbstverständlich. Ein Ehepaar aus Singapur und eines aus Seoul finden das sehr interessant. Uns wird alles genau erklärt und dann wird uns angeboten einen Einsatz aus dem Stock voll mit Bienen in die Hand zu nehmen. Es ist lustig zu sehen, mit wie viel Respekt und Todesverachtung dieser Aufforderung nachgekommen wird. Als Belohnung bekommen wir Tee gereicht, den wir mit den verschiedenen Honig-Sorten versüßen können.
Nach dieser Verkostung geht es ein paar Schritte weiter zu einer kleinen Schokolade-Fabrik. Hier wird uns unter freiem Himmel und bei ca. 33 Grad gezeigt, wie Schokolade von der Kakaobohne bis zur fertigen Schoki erzeugt wird. Es ist eigentlich das gleiche Verfahren wie beim Zotter, aber etwas übersichtlicher und nicht ganz so steril. Aber das Ergebnis kann sich durchaus sehen und was am Wichtigsten – sie schmeckt super!!! Wir kosten uns durch die verschiedensten Geschmacksrichtungen durch. Selbstverständlich kaufen wir auch ein paar Tafeln. Sind spottbillig. Ist ja ein tolles Mitbringsel für daheim. Leider haben wir nicht bedacht, dass es mittlerweile knapp 35 Grad hat. Unsere Schoki zeigt relativ schnell Auflösungserscheinungen. Na gut, so müssen 2 Tafeln gleich daran glauben und die anderen wandern in die Kühlbox an Bord des Schiffes.
Zurück an Bord unseres Schiffes geht´s weiter zu den Mangroven. Dort angelangt, steigen wir alle um in kleine Sampams. Zusätzlich bekommen wir jeder einen Non La, den traditionellen vietnamesischen Reishut. Je 2 Personen pro Boot. Unser Boot wird von einer jungen, schönen Vietnamesin gerudert. Nun gleiten wir langsam und ruhig durch die Kanäle. Immer wieder kommen uns eben solche Boote entgegen. Trotz allem ist es schön und angenehm so über das Wasser zu gleiten und die Pflanzen und Gewächse aus der Nähe zu betrachten. Nach ca. 20 min erreichen wir eine Anlegestelle. Wir sind auf einer großen Insel im Mekong. Von hier spazieren wir zum nächsten Halt. Einer Verkostung von Früchten aus dem Delta. Begleitet wird das Ganze von einer Folklore-Band. 2 Männer und eine Frau. Um es vorsichtig auszudrücken, sehr gewöhnungsbedürftig. Wir stärken uns so schnell es geht und es geht weiter durch das Dorf.
Mittagessen am Fluss
Bei unserem kurzen Spaziergang ergeben sich immer wieder schöne Einblicke in das dörfliche Leben. Wir sehen eine Hochzeitsfeier, bei der es sehr fröhlich zugeht. Dann sind wir bei unserem Lokal. Das befindet sich direkt am Fluss. Hier ist alles auf Massenabfertigung ausgerichtet. Unsere Plätze sind reserviert und kaum sitzen wir, wird auch schon aufgetischt. Es gibt eine sehr große Auswahl an verschiedensten Gerichten. Gemüse, Reis, Omeletts, verschiedenste Fleischsorten und Fisch. Zu meiner Überraschung schmeckt alles vorzüglich. Wir sitzen an runden Tischen und wir reichen uns gegenseitig die verschiedenen Teller zu. Beim Essen ergibt sich auch die Gelegenheit mit den anderen Personen unserer Gruppe näher ins Gespräch zu kommen. Es entwickeln sich sehr angeregte Gespräche, für die uns auch Zeit gelassen wird. Das finde ich als sehr angenehm. Auch die inzwischen servierten Süßspeisen sind sehr gut.
Aber dann müssen wir weiter zum letzten Stop, einer Fabrik für Kokoszuckerl. Diese ist Gott sei Dank gleich in der Nähe der Anlegestelle, wo unser Boot wartet und so verzichte ich auf diesen Teil und gehe mit Monika an den Fluss. Wir setzen uns auf eine Bank und haben so die Gelegenheit, den Mekong auf uns wirken zu lassen. Der Fluss und das Delta sind schon beeindruckend. Leider ist dieses gewaltige Ökosystem extrem gefährdet, einerseits durch die vielen Wasserkraftwerke, die entlang des Mekong errichtet werden und andererseits durch die Umweltverschmutzung. Es ist wie überall auf der Welt – der Mensch zerstört alles ohne Bedenken, alles aus reiner Profitgier. Traurig, dass solche Gedanken aufkommen, wenn man hier sitzt und auf diesen großen Fluss hinaus sieht.
Zurück nach Saigon
Die Ankunft unserer Gruppe reißt mich aus meinen Gedanken und wir besteigen unser Boot. Wir tuckern zurück nach My Tho, wo unser Bus auf uns wartet. Mittlerweile sind dunkle Wolken aufgezogen und kaum sind wir im Bus, geht ein gewaltiger Wolkenbruch auf uns nieder. Allerdings dauert der nicht lange und auf em Rest der Rückfahrt scheint wieder die Sonne. Aber nur bis wir Ho Chi Minh City erreichen, hier werden wir wieder mit einem Regenguss begrüßt. Aber als wir um ca. 17.00 wieder im Rex abgesetzt werden ist auch das vorbei und Monika und ich kommen gerade richtig, um auf der legendären Rooftop-Bar des Rex den hier erfunden, berühmten Cocktail „Five o´clock Follies“ zu genießen.
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- englischspr. Reiseleitung
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